Einen passenderen Rahmen gibt es nicht. Die Tourenwagen Legenden geben am kommenden Wochenende auf dem Lausitzring ihr Gastspiel im Rahmen der DTM. Vergangenheit trifft auf Gegenwart. Beeindruckend und spektakulär. Die goldenen legendären Tourenwagen ebenso wie die blinkenden GT3-Boliden. Eines haben sie gemeinsam: Der sportliche Ehrgeiz wohnt allen Piloten inne, egal ob Jung oder Alt.
Und so lässt das vorläufige Teilnehmerfeld der TWL die Fans des Motorsports mit der Zunge schnalzen. Sowohl die teilnehmenden Autos als auch die im Cockpit Platz nehmenden Fahrer sind allererste Sahne. 24 sportlich hochwertige Nennungen. Da wären zum Beispiel Stefan Rupp mit seinem auffälligen Alfa Romeo 155 ITC, Anton Werner mit seinem Audi 80 B4-Prototypen, der im Jahre 1993 zum Einsatz gekommen wäre oder Marc Hessel mit seinem BMW 320is E30.
Ex-BMW-Junior Hessel führt eine lange Liste von ehemaligen DTM-Piloten an wie Klaus Ludwig, Kurt Thiim, Jörg van Ommen (beide AMG Mercedes C-Klasse), Klaus Niedzwiedz, Volker Schneider und Stefan Mücke (alle Ford Sierra RS 500 Cosworth). Vielfalt ist Trumpf: Elf unterschiedliche Modelle von sechs Herstellern gibt es in Klettwitz zu bestaunen.
Ein besonderes Duell erwartet die Fans, wenn sich Jörg van Ommen und Klaus Ludwig auf der Rennstrecke in Brandenburg begegnen. Van Ommen, zweimaliger Vizemeister in der DTM und mit insgesamt 217 Starts (fünf Siege) fordert seinen Markenkollegen heraus, der nach dem TWL-Saisonauftakt beim 24h-Rennen am Nürburgring Tabellenführer ist. „Es macht mir immer immens viel Spaß mit dem Auto zu fahren, das ist wirklich mein originales Vizemeisterauto von 1995. Damals wie heute von SONAX unterstützt. Da habe ich ein Déjà-vu. Dieses Geräusch wieder zu hören, dann setzt du dich da rein und es riecht und klingt wie früher. Nach zwei, drei Runden, wenn der Koffer warm ist, fühlst du dich in die damalige Zeit zurückversetzt“, sagt van Ommen.
Seinen letzten Einsatz bei den TWL hatte van Ommen vor eineinhalb Jahren im AMG Mercedes in Zandvoort. „Da habe ich mal versucht, mit dem Auto schnell zu fahren. Ich war nicht so langsam, aber auch nicht so schnell, wie ich gerne gewesen wäre. Ich mache das Ganze einfach zu selten, deswegen fehlt mir ein wenig das Vertrauen. Und ich muss immer daran denken, wenn du hier rausfliegst, gibt es nur teure neu hergestellte Ersatzteile“, sagt van Ommen und fügt hinzu: „Mit den Autos so engagiert über die Curbs zu brettern wie Klaus Ludwig das tut mir körperlich fast weh, aber am Ende kommt bei mir auch der sportliche Ehrgeiz zum Vorschein.“
Das Ganze noch aufregender und prickelnder macht der Umstand, dass in diesem Jahr auf dem Lausitzring Turn 1 der deutschen Trioval-Strecke gefahren wird. Die überhöhte Steilkurve weist einen Neigungswinkel von fast sechs Grad auf. „Ich kenne die Strecke am Lausitzring im Rennauto nicht wirklich. Ich bin sehr gespannt auf die Steilkurve, ob ich mich darauf freue, das weiß ich erst, wenn ich das fünfte Mal da durch gefahren bin. Ich denke, das sollte man nicht unterschätzen. Ich habe enormen Respekt davor“, sagt van Ommen, der mit Michelin jedoch auf den richtigen Reifenpartner der TWL setzen kann.
Das Freie Training der TWL findet am Freitag um 10:30 Uhr statt. Die Startplätze werden am Samstag um 09:40 Uhr ausgefahren. Die Startampel schaltet um 16:15 Uhr zum ersten Mal auf Grün. Tags darauf bilden die Tourenwagen Legenden das Finale des Rennwochenendes. Das zweite Rennen startet ebenfalls um 16:15 Uhr.
Beim ersten Gastspiel der DTM 2021 in Deutschland sind täglich bis zu 10.000 Zuschauer zugelassen. Tickets sind unter www.dtm.com erhältlich. Wer nicht vor Ort ist, kann das Rennen unter grid.dtm.com im Livestream am heimischen Bildschirm verfolgen.