Rupp rast mit Delle in der Tür zum ersten Saisonsieg

Beim dritten Saisonlauf der Tourenwagen-Legenden am Lausitzring war ordentlich was los auf der Strecke. Packende Tür-an-Tür-Duelle, ständige Positionswechsel an der Spitze sowie ein Favoritensterben par excellence prägten das Renngeschehen am Samstag im Rahmen der DTM. Letztlich gewann Stefan Rupp mit seinem feurigen Alfa Romeo 155 ITC von 1996 souverän mit einer Runde Vorsprung. Der Landshuter feierte seinen ersten Saisonsieg. Auf den weiteren Plätzen gab es faustdicke Überraschungen. Guido Momm pilotierte den ehemaligen Dienstwagen von Ellen Lohr, einen AMG-Mercedes C-Klasse DTM 1994 auf Rang zwei. Auf Platz drei flog der Niederländer Gerbert Luttikhuis mit einem Mercedes 190 E 2.5-16 EVO II aus dem Jahre 1992. 
 

„Das war eine Hitzeschlacht. Wir hatten im Auto gefühlt 60 Grad. Aber dennoch hat mir das Rennen einen unglaublichen Spaß bereitet. Leider gab es einige Ausfälle. In den letzten Runden habe ich mir immer wieder gesagt: Wenn du vorne landen willst, musst du ins Ziel kommen“, sagte ein glücklicher Guido Momm, der hinter Stefan Rupp in der Klasse 1 folgerichtig ebenso Zweiter wurde. Die Klasse zwei ging an den Drittplatzierten Gerbert Luttikhuis, der ebenso überwältigt klang: „Das war Gänsehaut pur. Ich konnte Guido einmal überholen, das war geil. Die Ausfälle waren mein Glück. Das Auto ist problemlos gelaufen. Ich bin in der Steilkurve immer schneller geworden. Aber, da brauchst du Eier in der Hose, denn die Mauer kommt auf einmal sehr schnell auf dich zu.“
 
Dabei hatte sich den Zuschauern auf den Tribünen in Brandenburg in der Startaufstellung zunächst noch ein gänzlich anderes Bild geboten. Das rollende Museum führte erwartungsgemäß Klaus Ludwig mit dem AMG Mercedes C-Klasse ITC 1996 von INTAX Motorsport an. 1,7 Sekunden hinter dem dreifachen DTM-Meister war im Qualifying Jörg van Ommen mit einem AMG Mercedes C-Klasse DTM/ITC 1995 gelandet. Doch bereits in der Einführungsrunde war für den DTM-Vize-Meister von 1995 das Rennen bereits gelaufen. Er fuhr zielstrebig in Richtung Boxengasse. Aufgrund von Zündaussetzern konnte er die Zeitreise nicht wie erwünscht antreten. Für Marc Hessel und seinen BMW E30 320is von 1988 war die Veranstaltung aufgrund abfallenden Öldrucks im Auto zuvor auch schon beendet gewesen. 
 
Vom Start weg zog Klaus Ludwig davon. Zeitweise lag er zehn Sekunden in Front. Dahinter lieferten sich Stefan Rupp und Thorsten Stadler in der AMG Mercedes C-Klasse ITC von 1996 einen Zweikampf auf Biegen und Brechen, bis hin zum „Körperkontakt“. Letztlich zog Stadler den Kürzeren. Trotz eines zwischenzeitlichen Ausritts auf die Wiese, landete er auf einem sehr guten vierten Platz. „Ich habe jetzt eine Beule am Arm und eine Delle in der Tür, das bedeutet eine Nachtschicht. In meiner Auslaufrunde, war meine Tür schon vorne aus dem Scharnier raus, ein, zwei Runden später hätte ich sie sicher ganz verloren“, kommentierte Rupp das Duell und fügte hinzu: „Nachdem das große Favoritensterben beendet war, konnte ich einsam meine Bahnen ziehen. Ich hätte mich gerne länger mit allen duelliert. Aber über einen Sieg freut man sich natürlich immer.“
 
Nach van Ommen verabschiedete sich zunächst der zu diesem Zeitpunkt Viertplatzierte Klaus Niedzwiedz, der seinen Ford Sierra RS 500 Cosworth 1986 mit einer gebrochenen Radnabe abstellten musste. Zu Beginn der zweiten Rennhälfte zog Rupp auf der Start- und Zielgeraden an Ludwig vorbei. Eine Runde weiter war auch für den bisherigen Gesamtführenden aufgrund einer defekten Zündspule am Auto der Arbeitstag vorbei. Er strandete mit seinem Mercedes am Rande der Strecke. Danach lief der weitere Rennverlauf in geordneten Bahnen ab. René Ruch im BMW M3 E30 DTM kam auf einen sehr guten fünften Platz vor Marvin Schaid im Mercedes 190E 2.5-16 EVO I. Die Klasse 3 gewann Hans Robert Holzer im BMW M3 E30, der Gesamtsiebter wurde und nun auch die Fahrerwertung der Tourenwagen-Legenden anführt. 
 
Morgen geht es weiter mit Saisonlauf Nummer vier. Die Startampel schaltet um 16:15 Uhr auf Grün. Tickets sind unter www.dtm.com erhältlich. Wer nicht vor Ort ist, kann das Rennen unter www.Tourenwagen-Legenden.de im Livestream am heimischen Bildschirm verfolgen.
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