Blendende Leistung des „gelben Blitz“ beim zweiten Rennen der Tourenwagen-Legenden am Sonntag auf dem TT Circuit Assen. Vom letzten Startplatz aus siegte Kasper Aaskov mit seinem Opel Calibra V6 4×4 mit einer beeindruckenden Performance und letztlich rund einer Minute Vorsprung vor der Konkurrenz in der „Cathedral of Speed“. „Nachdem ich gestern nicht starten konnte, aufgrund eines Problems mit dem Allrad, sind wir heute nur mit dem Heckantrieb gefahren. Ich wusste vorher nicht, ob das im Rennen funktionieren wird, aber es hat funktioniert. Ich bin sehr glücklich“, sagte Sieger Aaskov. Das Rennen bot eine Vielzahl an dramatischen und aufsehenerregenden Momenten. Insbesondere in der Anfangsphase wechselten sich atemberaubende und kuriose Ereignisse beinahe im Minutentakt ab. Staunenswert war auch das Favoritensterben, was letztlich mit den Niederländern Ko Koppejan und Gerbert Luttikhuis auf zwei und drei zu einer sehr ungewöhnlichen Formation auf dem Podium führte. Es war wohl der bis dato ungewöhnlichste Lauf der TWL in dieser Saison. Die zahlreichen niederländischen Zuschauer waren zu Recht atemlos und begeistert. Schon in der Formationsrunde ging es aufregend los. Ko Koppejan musste mit seinem Mercedes aufgrund von Problemen an der Lichtmaschine aus der Boxengasse starten. Thorsten Stadlers Mercedes gab Rauchzeichen und ließ nichts Gutes erahnen. Für ungläubiges Staunen sorgten nach der Startampel Tim de Vos mit seinem Nissan Skyline, Marc Hessel im BMW E30 320is und Stadler, die regelrecht durchs Feld pflügten und sich auf zwei, fünf und sieben nach vorne arbeiteten. Hessel touchierte dann das Heck des Mercedes von Guido Momm, der sich dreht und ausschied. Für Hessel bedeutete dies eine Durchfahrtsstrafe, die ihn wohl einen Platz unter den ersten Drei kostete. Weil er dabei zudem angehalten hatte, entschieden die Sportkommissare, ihm die Schwarze Flagge zu zeigen und ihn zu disqualifizieren. Momms Dreher hatte eine Safety-Car-Phase zur Folge. Als das Führungsfahrzeug von der Strecke fuhr, steuerte überraschend auch Seriensieger Klaus Ludwig in Führung liegend die Box an, und parkte seinen gelben Mercedes mit einem Schaden an der Kardanwelle endgültig. Kurz danach überholte Aaskov de Vos und fuhr einem souveränen Erfolg entgegen. Das letzte Renndrittel stand komplett im Zeichen des Kampfes um Platz drei. Josef Krings übersteuerte seinen Mercedes kurz, machte einen Abstecher ins Kiesbett und begrub somit seine Chancen auf einen Pokal. Zwei Minuten vor dem Ende rollte auch der Mercedes von Hatscher aufgrund eines Problems an der Hinterachse aus. Nun war es nur noch ein Dreikampf zwischen Luttikhuis, Koppejan und de Vos. Letztlich hatte Serien-Neuling Ko Koppejan im Mercedes 190E 2.3-16 die Motorhaube vorn um 146 Hundertsekunden vor seinem Landsmann Gerbert Luttikhuis Mercedes im 190E 2.5-16 EVO II. Nur 2,087 Sekunden dahinter fuhr der Belgier Tim de Vos im Nissan Skyline R32 GT-R auf dem undankbaren vierten Platz über den Zielstrich. „Ich fand, ich hatte einen sehr guten Start. Marc Hessel hat mich aber trotzdem überholt, er ist halt ein schlauer Fuchs. In der letzten Runde wollte ich Ko Koppejan unbedingt nochmal überholen, aber der Mann ist so erfahren. Es ist mir einfach nicht gelungen. Wäre der Zielstrich zehn Meter weiter gewesen, hätte ich ihn gehabt. Mit Platz drei allgemein und Rang zwei in meiner Klasse bin ich glücklich. Das hätte ich nie erwartet“, sagte Luttikhuis und Ko Koppejan ergänzte: „Ich hatte Glück, dass am Anfang das Safety-Car rauskam. Ich bin das erste Mal hier mitgefahren mit einem selbst aufgebauten Auto. Mir fehlt noch etwas die Erfahrung damit. Die Lenkung kann ich noch verbessern. In der letzten Runde konnte ich Gerbert Luttikhuis überholen, da hat er einen kleinen Fehler gemacht. Somit bin ich auch Erster der Klasse zwei geworden. Das war ein schönes Wochenende.“ Starke zwei Renntage erlebte auch der Sieger der Klasse 4. Steffan Irmler verbesserte sich mit dem Opel Astra TS200 im Gegensatz zum Vortag noch um einen Platz auf Gesamtrang sechs: „Ich habe mir mit Astrid die Seele aus dem Leib gefahren. Viel mehr war nicht drin, gerade aus dem Omega heraus, fehlte mir der Speed. Es war toll, so kann es weitergehen. Ich habe sogar ein paar Opel-Fahnen auf den gut besetzten Tribünen gesehen und war hellauf begeistert.“ Hans Robert Holzer lobte nach seinem Erfolg in der Klasse 3 mit dem BMW M3 E30 vor allem die begeisterungsfähigen Zuschauer: „Sie sind nach dem Rennen aufgestanden und haben für uns geklatscht. Das war eine tolle Show hier in Assen. Die Strecke habe ich auch jetzt verinnerlicht.“ In zwei Wochen geht es auf dem Hockenheimring weiter. Vom 1. bis 3. Oktober stehen im Rahmen der DTM die Rennen elf und zwölf auf dem Programm. |