Neue Saison, altbekanntes Bild: Der „König“ thront beim ersten Rennen der Tourenwagen-Legenden (TWL) über allen. Im Rahmen des ADAC GT Masters siegte Klaus Ludwig im AMG Mercedes C-Klasse ITC in der Motorsport Arena Oschersleben am Samstag vor Stefan Rupp, dieser hatte allerdings im Alfa Romeo 155 ITC im Ziel bereits einen Rückstand von 46,261 Sekunden. Einen sehr guten dritten Platz belegte Steffen Lykke Gregersen im BMW M3 E30. Der Däne gewann auch die Klasse 2 vor Marcel Wüst und Ekkehard Ludewigs, beide in einem Mercedes 190 E2.5-16 EVO II.
„Ich bin nur 50 Prozent gefahren, ich bin über keinen Curb drüber, außer in der Schikane, da musst du das machen, sonst fährst du durch den Dreck. Ich wollte das Auto schonen“, sagte Ludwig. „Es war das erste Mal, dass die gelbe Diva absolut perfekt war und ich komplett ohne Warnlampe oder Sonstiges fahren konnte. Ich habe dem Lance David Arnold schon gesagt, er soll das Auto bitte morgen genau so lassen, wir brauchen das Auto noch. Ich muss keine Rekordrunden drehen.“
Stefan Rupp war zunächst in der Startaufstellung um acht Plätze von zwei auf zehn nach hinten versetzt worden, weil er im Zeittraining während einer roten Flagge noch ein Auto überholt hatte. Gleich in der Startphase krachte es ordentlich. Anton Werner geriet mit seinem Audi 200 quattro M86 halb auf die Wiese, er drehte sich zurück auf den Kurs und wurde dort vom nachfolgenden Ford Mustang DTM von Guido Momm getroffen vorne links. Auch für Momm war das Rennen wenige Meter weiter frühzeitig beendet.
Das Safety Car musste auf die Strecke. Rupp lag nun beim Re-Start schon hinter dem Dänen Gregersen und Ludwig auf Platz drei. „Dadurch, dass ich relativ weit hinten war, wurde ich nicht in den Unfall verwickelt, ansonsten wäre ich bestimmt dabei gewesen. Ich hatte eine weiche Bremse und habe daraufhin den Klaus ziehen lassen. Vorne war er weg und von hinten kam nichts. Morgen ist ein neuer Tag und der Klaus ist nicht da“, sagte Rupp lachend.
Ein neues Gesicht auf dem Podium kam aus Dänemark. Aber dieses Mal hieß der Pilot nicht Thiim sondern Gregersen: „Wir sind ein familiäres Team, wir haben ein gutes Auto und wir helfen uns alle gegenseitig. Wir geben immer unser Bestes. Ich hatte heute ein paar Probleme mit dem Getriebe, ich kann also noch schneller.“
Auch die nachfolgenden Wüst und Ludewigs zogen verständlicherweise ein überaus positives Fazit. „Mit dem neu aufgebauten Auto war das eine tolle Leistung. Leider gab es gleich zu Beginn diesen Crash. Dadurch ist es nicht zum Duell mit dem Audi und dem Mustang gekommen. Morgen fährt Kurt Thiim“, sagte der Niederländer.
„Ich hatte mir nicht viel ausgerechnet. Die Autos vor mir waren zwischen fünf und sechs Sekunden schneller“, so Ludewigs. „Ich dachte mir, starten kannst du eigentlich ganz gut, und danach wollte ich mich ein bisschen hinter Guido klemmen. Aber in der ersten Kurve war der Plan erledigt. Der Audi war weg, Guido stand im Kiesbett. Ferdi Weischenberg ist auch noch abgeledert. Aber, beim Ferdi haben wohl nicht die Nerven nachgelassen, sondern die Reifen. Er hat es dann auch nicht nochmal versucht, dann wäre er wohl fliegen gegangen. Ich bin überrascht, aber sehr froh.“
Für Hans-Robert Holzer setzte sich die Erfolgsserie aus 2021 nahtlos fort: „Ich hatte am Anfang Glück, vor mir hat es sehr gestaubt, ich konnte nichts sehen, nur das der Audi havariert war. Nach der Safety-Car-Phase hatte ich Ruhe und ich bin das Rennen zu Ende gefahren. Es war eine gute Tour, aber morgen brauche ich frische Räder“, sagte der amtierende TWL-Meister, der erneut die Klasse 3 für sich entscheiden konnte.