Seine Erfolge auf dem Nürburgring haben ihm den Namen „König Ludwig“ eingebracht. Wenn die DTM an diesem Wochenende in der Eifel gastiert, ist Klaus Ludwig wieder mittendrin und genießt gleich doppelt: „Es macht so viel Spaß, diese Autos auch heute noch zu fahren“, sagt er über den 1996-er Class-1-Mercedes, den er in den Rennen zur DTM Classic Tourenwagen- Legenden unverändert erfolgreich steuert. 71 Jahre ist Ludwig – und kein bisschen langsam. Und auch die aktuelle DTM hat es dem dreimaligen DTM-Champion angetan: „Die GT3-Rennwagen revolutionieren den Motorsport, die Rennen sind fantastisch, auch in der DTM. Das ist toll für die Zuschauer.“
„Meine Frau und mein Sohn Luca sagen, ich sei bekloppt, dass ich mir das immer noch antue“, erzählt Ludwig. „Aber mir macht es wahnsinnig viel Spaß. Ich habe mich nie schwergetan, diese Autos zu bewegen.“ Seit drei Jahren fährt er die Rennen der Tourenwagen-Legenden, die seit diesem Jahr Teil der DTM-Plattform sind. „Wir zeigen die DTM-Autos aus einer tollen Zeit.“ Der gebürtige Bonner hat bereits vier Saisonrennen gewonnen. Aber es sind nicht die Siege, die ihn zufriedenstellen. „Siege sind immer schön, aber Motorsport lebt von der Competition. Wenn Kurt und ich es uns richtig geben, macht es erst wirklich Spaß.“ Der Däne Kurt Thiim und Volker Strycek, zwei ehemalige DTM-Meister, Klaus Niedzwiedz und Marc Hessel zählen zu den Jägern von „König Ludwig“. Und Ludwig verweist ausdrücklich darauf, dass er mit dem 1996-er Mercedes nur unwesentlich langsamer ist als die heutigen DTM-Rennwagen. „Das Auto fährt wie damals wie auf Schienen, es ist einfach fantastisch zu fahren“, beschreibt er mit leuchtenden Augen.
Der dreimalige Le-Mans-Sieger Klaus Ludwig genießt die Zeit im Fahrerlager in vollen Zügen. „Die Atmosphäre ist wirklich toll.“ Ludwig ist mittendrin, diskutiert über die Technik der alten DTM-Generationen und über die GT-Rennwagen der DTM. Klaus Ludwig, wie er leibt und lebt, engagiert und immer mit deutlichen Worten.
Die DTM 2021 fasziniert ihn. „Jetzt sieben Marken in der DTM ist toll. Aus meiner Sicht können es auch gerne zehn sein. Hier muss man als Marke einfach vertreten sein!“ Am Nürburgring debütiert Porsche in der DTM. „Hoffentlich macht Porsche einen guten Job, und davon bin ich überzeugt. Dann ist die Zukunft der DTM hell und leuchtend”, ist der 37-malige DTM-Sieger überzeugt. Kritik, dass die DTM mit GT-Rennwagen nichts mit der alten DTM zu tun habe, bezeichnete er als Blödsinn. „Die alte DTM war zu teuer, es war nicht interessant für die Zuschauer, es gab viele Unterschiede am Wochenende, man wusste nicht, warum performt das Auto nicht, warum gewinnt jenes Auto jetzt?”, sagte Ludwig.
In diesem Nürburgring-Wochenende hat Klaus Ludwig noch eine andere Aufgabe am Nürburgring, eine Herzensangelegenheit. Der gebürtige Bonner, der seit Jahren direkt oberhalb des Ahrtals lebt, hat eine Aktion für Jugendliche aus dem von einer Flutwelle am 14./15. Juli zerstörten Ahrtal initiiert zusammen mit der DTM-Organisation ITR, dem AvD und der Nürburgring GmbH. Am Samstag und Sonntag kommen zwei Gruppen Jugendlicher an den „Ring“, um bei der DTM und mit exklusivem Blick hinter die Kulissen ein paar schöne Stunden zu erleben, damit sie etwas Abstand von der unvorstellbaren Zerstörung im Ahrtal gewinnen. „Kinder und Jugendliche sind bei einer solchen Katastrophe oft vergessene Opfer. Dabei haben sie aktuell doch Ferien, bei den meisten ist der Urlaub jedoch ausgefallen“, so Ludwig, der auch eine Spendenaktion innerhalb der DTM Classic ins Leben gerufen hat.